5,3% Glücksspielsteuer und der RTP: Wie hängen sie zusammen?

Was genau ist überhaupt der RTP-Wert?

Jedes Spiel verfügt über eine Auszahlungsquote, die auch als RTP-Wert bezeichnet wird. RTP ist die Abkürzung für Return to Player. Der Wert sagt aus, wie viel Prozent der Einsätze der Spieler wieder zurückgezahlt werden. Besonders lukrativ erscheinen die Spiele mit einem hohen RTP-Wert.

Schließlich liegt der Hausvorteil, also der Wert, den das Online Casino behält, deutlich niedriger. Verfügt ein Spiel über eine Auszahlungsrate in Höhe von 96,5%, würde das Online Casino nur 3,5% einbehalten. Der Rest geht wieder zurück an die Spieler.

➡️ In diesem Artikel findest du die Online Casinos mit den besten Auszahlungsquoten.

Sinkt die RTP aufgrund der Glücksspielsteuer?

Nun lässt sich bereits vermuten, dass sich die Glücksspielsteuer auf die RTP auswirkt. Irgendjemand muss für die Steuer aufkommen. Würde ein Online-Betreiber die Glücksspielsteuer nicht an Spieler weitergeben, würde er auf Dauer Verluste einfahren. Nach kurzer Zeit wäre der Anbieter vom Markt verschwunden..

Beispiel: Angenommen, ein Online Casino verfügt über eine RTP von 96%. Somit würde der Hausvorteil bei 4% liegen. Ein Gewinn in Höhe von 4% wäre dem Anbieter sicher. Wird jedoch die Glücksspielsteuer in Höhe von 5,3% vom Gewinn abgezogen, würde das Online Casino Minus machen.

Das ist natürlich nicht im Sinne der Online Spielotheken. Die Anbieter haben gar keine andere Wahl, die Glücksspielsteuer vom Spieler zu verlangen. Das kann unter anderem durch die Herabsetzung der Auszahlungsquote passieren.

Wie gleichen Online Casinos die neue Glücksspielsteuer aus?

Jedes Unternehmen muss Gewinn machen, um dauerhaft zu überleben. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Online Casino Betreiber die Glücksspielsteuer auf irgendeine Art und Weise auf den Spieler umlegen. Sie haben im Prinzip zwei Möglichkeiten dazu.

Variante 1: Abzug der Glücksspielsteuer vom Spielerkonto

Bei dieser Variante würde die Glücksspielsteuer dem Spieler automatisch vom Spielerkonto nach jedem Einsatz abgezogen werden. Es hat keine Auswirkung auf die Auszahlungsquote des Online Casinos. Eine kleine Beispielrechnung haben wir hier zwecks Verständnis erstellt:

• Einsatz: 100,00 €
• Kosten für Spieler (5,3% Glücksspielsteuer auf Einsätze) wird an Staat abgeführt: 5,30 €
• Auszahlungsquote unberührt bei 96% ergibt für Spieler folgende Auszahlung: 96,00 €
• Hausvorteil für Online Casinos liegt bei 4% ergibt: 4,00 €
• Gewinn für Spieler abzüglich Steuer: 90,70 €

Variante 2: Senkung der Auszahlungsquote

Die Online Spielothek könnte aber auch die Auszahlungsquote generell um 5 bis 6 Prozent senken. Manchmal ist die Senkung auch höher und der RTP beläuft sich auf 87%. In dem Fall würde dem Spieler keine Glücksspielsteuer vom Spielerkonto abgezogen.

Dafür muss das Online Casino selbst die Steuer auf die getätigten Spieleinsätze ermitteln und an den deutschen Staat abführen. Spieler müssen in dem Fall mit einer niedrigeren Auszahlungsquote leben. Hier eine Beispielrechnung zum besseren Verständnis:

• Einsatz: 100,00 €
• Kein Abzug der Glücksspielsteuer vom Guthaben der Spieler: 0,00 €
• Auszahlungsquote von 96% auf 90% gesenkt, ergibt folgende Auszahlung: 90,00 €
• Hausvorteil für Online Casinos liegt bei 10% und ergibt: 10,00 €
• Abgabe von Online Casino an Fiskus: 5,30 €
• Gewinn für Spieler mit gesenkter Auszahlungsquote: 90,00 €

Bei unserem Beispiel würde die erste Variante für Spieler einen Vorteil einbringen, da nur vom eigenen Einsatz die Glücksspielsteuer eingezogen wird. Dafür bleibt aber der RTP-Wert hoch.

Letztendlich hängt es aber auch davon ab, um wie viel Prozent die Auszahlungsquote vom Online Anbieter gesenkt wird. Würde beispielsweise die Quote von beispielsweise 96% auf 91% gesenkt, wäre die Auszahlung bei 91,00 € für die Spieler.

Würde die Auszahlungsquote auf 87% gesenkt werden, wäre die Auszahlung für die Spieler 87,00 €. In diesem Fall, wäre die erste Variante (Abzug der Steuer von Spielerkonto) deutlich lukrativer.

Für welche Glücksspielsteuer-Variante haben sich Online Spielotheken entschieden?

Es steht jedem legalen Glücksspielanbieter frei, ob die Glücksspielsteuer direkt von dem Guthaben des Spielers abgezogen wird oder ob auf die gesenkte Auszahlungsrate gesetzt wird. Wie es aber den Anschein hat, haben sich bisher die meisten legalen Anbieter für die niedrigere RTP entschieden.

Aber warum entscheiden sich viele Anbieter für die niedrigere RTP? Dafür gibt es sicherlich mehrere Gründe. Hauptsächlich wird es an dem Aufwand liegen, den die Online Anbieter hätten. Würden sich die Anbieter für den Abzug der Glücksspielsteuer von den Spielerkonten nach jedem Einsatz entscheiden, wäre der Arbeitsaufwand sicherlich enorm.

Mit der pauschalen Absenkung des RTP-Wertes müsste nicht jedes Mal die Steuer vom Spielerkonto abgezogen werden. Die Ermittlung und Abführung der korrekten Glücksspielsteuer gestaltet sich mit großer Wahrscheinlichkeit allgemein über den Weg der niedrigeren Auszahlungsquote deutlich einfacher und zeitsparender.

Es gibt aber viele Casino Spieler, die die 1. Variante also die höhere RTP bevorzugen. Zum Glück gibt einige Casinos, die sich für diese Variante entschieden haben. Hierzu gehören die Anbieter Lord Lucky und Löwen Play. Diese haben die höhere Auszahlungsquote beibehalten, ziehen dafür aber nach jedem Einsatz die Glücksspielsteuer ab.

Langfristig springt für Casino Spieler so wahrscheinlich ein höher Gewinn heraus.

Wie kommen die Regelungen samt Glücksspielsteuer bei den Spielern an?

Die Regularien, die der neue Glücksspielstaatsvertrag mit sich bringt, bringen eine geteilte Meinung mit sich. Einige Leute finden die hohe Sicherheit gut. Vor allem sind viele Spieler froh, endlich legal im Online Casino spielen zu können.

Dem stehen aber auch einige Faktoren entgegen, die für Unmut sorgen. Hierzu gehören unter anderem die verschiedenen Einschränkungen wie Einsatzlimit und monatliches Einzahlungslimit. Auch die begrenzte Auswahl an Spielen wird bemängelt.

Besonders ärgerlich empfinden es die Spieler, dass zwischen den Drehungen eine Pause von mindestens 5 Sekunden vorhanden sein muss. Natürlich fällt auch die Glücksspielsteuer negativ auf. Letztendlich gibt es für Spieler eine deutlich geringere Auszahlung oder den Abzug der Steuer, wenn sie im Online Casino spielen.

Wirkt sich die Glücksspielsteuer auf das Spielangebot aus?

Die Glücksspielsteuer hat zum Teil auch Auswirkungen auf das Spielangebot. Da sich mit der Absenkung der Auszahlungsquote alle RTP-Werte der Spiele ändern würden, haben manche Anbieter ihre Spiele komplett vom deutschen Markt entfernt.

Sind die Spiele aufgrund der gesenkten Auszahlungsquote weniger lukrativ, würden weniger Spieler die Spielautomaten spielen. Das bedeutet, dass der Provider zu wenig Geld verdient, um das Angebot aufrechtzuerhalten.

Schauen wir uns einmal ein Beispiel an. Verfügt ein Spiel im Normalfall über eine Quote von gerade einmal 94%, würde mit der Senkung die Quote auf unter 90% fallen. Wirklich lukrativ ist das Geschäft in diesem Fall wirklich nicht mehr.

Wer muss die Glücksspielsteuer an den Fiskus abführen?

Die Glücksspielsteuer muss der Online-Betreiber an das Finanzamt abführen. Spieler haben in dem Sinne nichts damit zu tun. Der Aufwand zur Ermittlung der abzuführenden Glücksspielsteuer und die Überweisung an die Steuerbehörden liegen somit in den Händen des Glücksspielanbieters.

Werden Gewinne in der Online-Spielothek erspielt, müssen diese jedoch nicht versteuert werden. Spieler können somit aufatmen. Sie werden nur einmal zur Kasse gebeten. Von erzielten Gewinnen wird nichts an den Staat abgeführt.

Kann die Glücksspielsteuer in legalen Online Casinos umgangen werden?

In legalen Online Casinos mit einer Lizenz der GGL lässt sich die Glücksspielsteuer nicht umgehen. Es müssen auf sämtliche Einsätze in Online-Spielotheken Steuern abgeführt werden. Dazu ist das Online Casino verpflichtet, die Steuer einzuziehen und an den Fiskus abzuführen.

Möchtest du in Deutschland legal die verschiedenen Spielautomaten spielen, musst du dich mit der Glücksspielsteuer arrangieren. Sie ist Bestandteil der neuen Bestimmungen und muss eingehalten werden.